Sonntag, 13. August 2017

FÜLLHORN


Ein wunderbarer Sonntagmorgen. 
Das Fenster steht weit offen, die Kirchenkglocken läuten, eine kleine Meise zwitschert auf dem Bäumchen vor dem Haus. 
Und wie ich so meinen Blick hinausschweifen lasse stelle ich fest: 
Da ist ein Wandel im Gange.
Das frische, helle Grün der Weiden im frühen Sommer ist einem satten, beinahe schon krautigen Ton gewichen. Das Blau des Himmels ist nicht mehr so leuchtend, dafür changiert es jetzt pudrig-weich. Sowieso, das Licht: das gleissend Helle von vor wenigen Tagen noch hat einem viel milderen, sanfteren Strahlen Platz gemacht. 
Der frühe Morgen zeigt sich bereits recht kühl und feucht; die kleinen Nebelschwädchen, die ich so gerne mag, ziehen über das Riedland und leuchten seltsam mystisch im anbrechenden Tageslicht.
Und an den alten Nussbäumen kann ich sogar schon ein paar gelbe und braune Blätter ausmachen.

Wir sagen, dass es ab Mitte August zügig "nitzi" (hinten runter) geht mit dem Sommer- und das bewahrheitet sich wohl auch dieses Jahr. Ein endgültiges Zeichen für den stetig fortschreitenden Wandel hin zum Herbst ist das Weiterziehen meiner Schwälbchen im Stall. Auch diesen Sommer haben sie 2 Bruten Jungvögel erfolgreich ins Leben entlassen und werden wohl bald den beschwerlichen Weg in wärmere Gefilde auf sich nehmen.
Noch füllen sie den Stall mir ihrem fröhlichen Plappern, noch darf ich ihre grandiosen Flugkünste bestaunen- bald schon werde ich sie vermissen.....

Der Erntemonat August macht seinem Namen alle Ehre; er schüttet ein wahres Füllhorn an Geschenken der Natur über uns aus! 
Letztin habe ich eine grosse Tragetasche voll frisch geernteten Gemüses geschenkt bekommen von jemandem, der einen riesigen Schrebergarten mit Hingabe hegt und pflegt.


Alleine der Anblick dieses herrlichen, knackigen Gemüses ist eine wahre Freude. Aber das Wissen darum, dass man hier wirklich Nahrungsmittel vor sich hat, die nicht mit irgendwelchen Giftstoffen belastet sind, die keine irrsinnigen Transportwege hinter sich haben und direkt vom Beet auf dem Teller landen- das macht ein wahrlich gutes Gefühl.

Diese Tomaten! Prall sind sie, mit festem Fruchtfleisch, das kaum Kerne aufweist. Die kleinen, grünen Peperonis schmecken so ganz anders als ihre Kollegen aus dem Kaufhaus, intensiv und aromatisch, und die riesigen Zwiebeln verströmen zwar den typisch markanten Duft, brennen aber kaum in den Augen.
Das ist ein haptischer, visueller und olfaktorischer Genuss ohnegleichen! 

Ich hab meinen grössten Topf rausgeholt und ein Ratatouille aus diesen Gaben der Natur gekocht. Mit einem ordentlichen Schluck guten roten Weines darin, mit frischem Thymian und Oregano.
Wie ich so am Herd stand und rührte, umwabert von diesen herrlichen Düften, da fehlten eigentlich nur noch das Zirpen der Zikaden und ein paar Olivenbäume vor dem Fenster, um mich irgendwo in die Toskana versetzt zu fühlen.



Und einmal mehr hat sich bewiesen: Das Einfachste ist oft das Beste!
Ein paar gekochte Kartoffeln dazu, meine obligate Portion geriebenen Greyerzer drüber- was braucht der Mensch mehr? Bleibt mir weg mit Nouvelle Cuisine und Konsorten, wenn ich sowas Feines geniessen darf....

Dankbar dafür, was die Natur uns an Wundervollem überlässt. Und in Vorfreude auf die kommende Saison, die uns mit frischen Pilzen und Kürbissen, Zwetschengen, Trauben und Marronis verwöhnen wird. Auf wirbelnde Blätter, freche Winde und den Duft von feuchtem Moos und zerfallendem Holz im Wald.  

Achjaaa..... ist es nicht herrlich??



Frohe neue Woche, herzliche HummelzGrüsse!






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Sonntag, 6. August 2017

AAAAAHHHHHH......!!



Ich sag mal nur soviel:

💦 REGEN

💦 Temperaturen knapp um die 20°

💦 Frische, kühle Luft, die durch die weit geöffneten Fenster 
   strömt

💦 Und eine Hummel, die quietschvergnügt auf dem Sofa sitzt
   und an einem Schal häkelt. Der soll fertig werden, bevor
   die ersten Herbststürme ums Haus toben. 🍂🍁🍃🍁🍂

💦 HERRLICH!!! 




Frohen Start in die neue Woche! 




Donnerstag, 3. August 2017

UNE VISITE


Es gibt kaum etwas, das sich mehr unserer Kontrolle entzieht als der Lauf der Zeit. So verwundert es nicht, dass bereits wieder die Hälfte der Juratage gezählt ist- Grund genug um mal zu sehen, was die Jungs so treiben! 

Gestern Morgen machten wir uns also auf den Weg quer durch die halbe Schweiz. Auf dem Hof im Jura angekommen begrüsste uns der Sohn der Besitzer und liess uns wissen, dass die Jungs auf dem "kleinen Weidli" hinten im Tal seien. 

Nur um mal die Proportionen zu verdeutlichen: das "kleine Weidli" stellt einen ganz kleinen Bruchteil des Geländes dar, welches der Familie gehört. Trotzdem ist es mindestens 20 Mal so gross wie meine eigene Weide hier zuhause - so haben HerrHummel und ich vorsichtig geschätzt! Das sind Flächen, von denen wir hier nur zu träumen wagen.....

Die Ponys hatten sich mit ihren Kumpelz der flirrenden Hitze wegen in den Wald verzogen. 


Dort standen sie alle völlig tiefenentspannt, liessen Köpfe, Ohren und Unterlippe hängen. Die Ruhe wurde nur ab und zu durch ein Schnauben, das Summen einer Fliege oder das entrüstete Quietschen einer Stute unterbrochen, die sich einen etwas zu plumpvertraulichen Verehrer vom Hals halten musste.


Auf unser Rufen hin kam etwas Leben in die Truppe; John und Harry guckten vorsichtig um den Baum herum, hinter dem sie grade beide standen, und ihre Blicke sprachen Bände: 

"Ochnööö....was wollen DIE denn jetzt hier??"


(Links John, das Blondie rechts HINTER dem Baum ist Harry)

Man darf sich da nichts vormachen: Wenn man Pferden ihren absolut natürlichen und artgerechten Lebensraum bietet, dann ist der Mensch für sie aber sowas von überflüssig! Sie kippen von jetzt auf gleich den Schalter um und sind mit jeder Faser ein Teil der Natur, der sich selber zu helfen weiss.

Nichtsdestotrotz liess sich Harry dann aber doch zu einem Begrüssungsknootscher hinreissen..... ;oD Er ist eh' der Verschmustere von beiden. Guckt mal seinen Blick, *gg*! Und ich bilde mir ein, dass er grinst.....


Nach einer Weile des hingebungsvollen Kraulens und Tätschelns und gestärkt mit einem Mittagessen im Garten der "Auberge de la Gare" machten wir uns wieder auf Richtung Heimat. 
See'ya, Jungs! Wir kommen bald wieder!

🌿 🌿 🌿 🌿 🌿 🌿 🌿 🌿


Wenn man Tiere in sein Leben lässt bringt das wahnsinnig viel Freude mit sich.
Und doch muss man sich gewahr sein, dass einen diese Freunde irgendwann mal wieder verlassen.

Vorgestern wurde unser lieber Floyd überfahren.
Morgens hab ich ihn noch gekrault im Stall, er strich schnurrend um meine Beine und machte sich über den Futterteller her.
Als ich eine halbe Stunde später vom Stall wegfuhr fand ich ihn ein paar Meter weiter leblos am Strassenrand. Es musste grade eben erst passiert sein.


Und so schaufelten HerrHummel und ich schon wieder ein kleines Grab auf der Weide. Floyd liegt jetzt neben seinem besten Kumpel JJ, den wir letzten November verloren haben. 
Abends fand ich dieses Bild von den Beiden.....


Wir sind sehr traurig- Floyd war so ein fröhlicher und charmanter kleiner Kerl!- und hoffen, dass das jetzt aufhört. 
Denn Floyd war nun der vierte fellige Freund binnen zweier Jahre, den wir ziehen lassen mussten. 

Das reicht nun wirklich.....


  🐝


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